Jakobsweg

57. Wandertag

Auf dem Weg von O Cebreiro nach Triacastela. Gestern hab ich endlich mal wieder mit einem französischen Landsmann sprechen können. Es war nur ein bisschen, aber das war mein Highlight des Tages. Der gute Philip hat mir sogar zwei Bierflaschen mitgebracht, da ich in der Albergue auf die Wäsche warten musste. Heut morgen dann mit drei Spaniern gewandert. Mit Serafin über europäische Politik geredet. Sehr interessant. Das Bier von gestern hab ich dann mit den Spaniern geteilt. Naja, eine Flasche für mich, die andere für die drei. Galizien ist wirklich wunderschön. Die mit Wäldern bestrichenen Hügel, die in den Herbstfarben gelb, rot und braun leuchten. Kleine Dörfer an den Berghängen oder in den Tälern. Das alles ist schon ganz formidabel. Und Steffi hab ich heut morgen auch noch wiedergetroffen. Eine äußerst angenehme Unterhaltung über Intro- und Extrovertiertheit gehabt.

Lustig, dass ich jetzt grad in der Bar und auf dem selben Stuhl sitze, in der und auf dem ich letztes Mal das erste Mal Pulpo mit dem Südkoreaner gegessen hab. Wusste gar nicht, dass das in Triacastela war. Ansonsten mit den Spaniern galizische Suppe und O Cebreiro-Käse mit Honig zu Mittag gegessen. Muy bien.

Dann mit Serafin, Cem und Xavier abends auch noch 3 cerveza getrunken. Xavier hört gern Manowar, Cem hat 5 Gitarren zu Hause rumstehen und Serafin hat nach eigenen Angaben Probleme, zuzuhören. Alles Pfundskerle. Ich hab mich richtig wohl mit ihnen gefühlt. Dazu gab's heut Abend noch einmal O Cebreiro-Käse mit Quittenmarmelade und Baguette für 3.50 €. Hut ab. Da kann niemand meckern. Schön auch, sehr schön, dass ich mit Spaniern in Kontakt gekommen bin. Und irgendwie hat Adri auch daran wieder ihren Anteil gehabt. Noch 6 Tage bis Santiago. Füße und Beine halten immer noch, ich rauch ein bisschen des Weges und alles in allem lässt es sich doch gut an. Lustig auch, dass ich jetzt mit Cem und Xavier wieder französisch sprechen konnte, weil die kein Wort englisch können. Vamos, muchachos.