47. Wandertag

Heute in einem Ort namens...irgendwas mit Templerados gelandet. Heute die 17 km Monster-Etappe hinter mich gebracht. Mit Wind und Regen. Und diesmal gab es keinen Zwischenstopp. Sitz jetzt hier mit Erik und Steffi. Erik (aus Belgien) spielt links von mir Gitarre. Oder zumindest versucht er es gerade. Schleppt er doch glatt die Gitarre den ganzen Weg entlang. Jetzt fängt er auch noch an, zu singen, halben Meter links von mir. Nicht schlecht, Herr Specht. Lässt sich doch gut an nach diesem regnerischen Tag. Stellt auch interessante Fragen: »Which ingredients would you take to the next job?« So hab ich das auch noch gar nicht gesehen. Ich seh mich nach wie vor in der reagierenden Position. Interessanter Ansatz, den ich so nicht auf dem Schirm hatte. Die Frage muss ich morgen mal beim Wandern durchgehen. Ansonsten haben wir hier Heizung und Ofen. Steffi, die nach 11 Jahren ihren Job gekündigt hat, macht einen sehr sympathischen Eindruck. Hat wahrscheinlich schon sehr viel mitgemacht. Ach Gott, ich wünsch jedem nur das Beste. Hab ein bisschen Gottvertrauen. Du sitzt doch hier mit wunderbaren Menschen zusammen. Welch schöner Ausgang für den Tag. Einen Teil der alten Gruppe hab ich heut auch wiedergesehen. Meg hat kurz in die Bar hineingewunken, Bryce war da, Rasmus, dem ich heut wenigstens ein Nicken entlocken konnte, Eric, der fire fighter, Daniel, aber den hatte ich schon gestern getroffen. Was für ein angenehmer Abend. Die Wäsche wird für uns gewaschen und getrocknet. Tranquillo, Kollege. Wird schon alles gut ausgehen am Ende. Ich hab keine großartigen philosophischen Gedanken mehr. Aber manchmal ist es schön, die Seele baumeln zu lassen, ein paar Bier zu trinken und dem schönen Gitarrespiel zu lauschen.

 

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