30. Wandertag

Auf dem Weg von Navarrenx nach Aroue. Ich hab wirklich gute Gesellschaft und so langsam hat sich jeder mit dem anderen arrangiert. Ich bin zwar der Jüngste, aber so what? Jenny, die gute Seele und Frau von Roger hat schon alle gîtes für uns bis nach SJPdP vorgebucht. Da wird man ganz faul mit der Zeit. Wobei ich heut Abend für den GR10 vorbuchen will. Ich werd das Ding schon packen, egal, wer was anderes sagt. Aber ich hab um gute Gesellschaft gebeten und gute Gesellschaft bekommen. Darüber hinaus empfinde ich es als puren Luxus, dass ich alle Zeit der Welt hab und je nach Lust und Laune wandern kann. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nicht an. Es kommt nicht mal auf eine Woche mehr oder weniger an. Und noch etwas hab ich hier gelernt: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen und flexibel sein. Hab gestern übrigens ein Mädel (ein »süßes Stückle«, wie Paul sagt) wiedergesehen. Sehr süß. Wollt heut aber knackige 37 Kilometer zurücklegen. Aber endlich mal wieder junges Blut. Da guck ich gerne mal länger und genauer hin. Gestern in der gîte »Le crie de la girafe« übrigens ein großes Glas weißen Portwein getrunken. Fabelhaft, dieser Fabien. Wieder frische Bettlaken und ein eigenes Handtuch. Und sie haben uns sogar umsonst die Wäsche gewaschen und getrocknet. Und das belgische Bier hier ist abends eh ganz wunderbar. So lässt es sich gut an. Mag da der Regen auch kommen, wie er will. Hoffe, Paul und Richard kommen heil durch. Richard heut morgen doch auffallend mehr geflucht als sonst. So ist das doch alles im Großen und Ganzen ein sorgenfreies Leben.

 

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