14. Wandertag

Auf dem Weg von St.-Cirq-Lapopie (schönstes Dorf bis jetzt) nach Pasturat. Gestern und heute ein bisschen abseits der Wege gegangen. Mulmiges Gefühl und auch Frust. Aber klappt. Dennoch ist mit Beschilderung geiler. Laufe jetzt am Lot entlang. Jedenfalls noch mal zu dieser Französisch-Geschichte: Also so ganz will mir das noch nicht aus dem Kopf. Das muss doch möglich sein, mich für ein halbes Jahr rauszunehmen und diese Sprache zu studieren. Stellt sich natürlich die Frage, was ich danach damit anfangen soll. Kosten-Nutzen-Rechnung. Aber Bock hätt ich schon drauf. Das muss doch möglich sein! Irgendwie! Wofür hab ich mein Geld sonst? Und warum will ich zurück zum Arbeitsrecht? Kann ich diese Fragen gut beantworten? Und dennoch: Irgendwie muss es doch möglich sein.


Stellt sich nur die Frage, ob diese Idee der Spanienerprobung standhält. Vielleicht ist dann auch schon wieder alles vergessen. Der Weg am Lot, den ich entlang gehe, ist schön in den Stein an der Flanke des Berges geschnitten. Wie ein Tunnel und dann die eine Seite zum Lot offen. Très impressiv. J'aimerais parler francais un peu mieux. Actuellement beaucoup mieux. Gestern Alan und seine Frau kennengelernt. Äußerst sympathisch. Nur fällt mir noch keine passende Antwort zu ihren übertriebenen Landschaftsbeschreibungen (magnificent, stunning) ein. Jedenfalls: Sitzen in St.-Cirq-Lapopie im tiefsten Frankreich ein Deutscher und vier Französisch-Kanadier am Pilgertisch beisammen. What are the odds?


Ich bin im Feigen-Schlaraffenland. Die Bäume stehen an der Straße und die Feigen sind schön reif und saftig.


J'essay parler francais sur le chemin tous le temps. Je me pose des questionnes et après je me repond. Alors, je parle tous le temps avec moi.


Meine Schwester hat mich mal gefragt, ob ich glücklich bin. Ja, ich bin glücklich. Wunderbarer Abend. Heute, hier, jetzt.

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