Rasttag nach dem großen Abenteuer

Muxia – Bin in einer Albergue gelandet, in der der Herbergsvater zumindest glaubt, gut deutsch zu sprechen. Aber ein wirklich herzlicher und lustiger Kerl. Hab mir heut morgen ein Rad ausgeliehen und bin zum Nachbardorf und dann zum Strand runter gefahren. Einfach mal, wie ich lustig war. Hab mich dann im Muschelsammeln verloren. So viele hatte ich am Ende, dass ich das Rad zurück nach Hause schieben musste. Die eine Hand am Lenker, in der anderen diesen Riesenoschi von Muschel. War schön. Unnötig zu erwähnen, dass es die ganze Zeit geplattert hatte.


Noch rasch eine Notiz hingekritzelt, da ich die Gastfreundschaft der Spanier nicht unterschlagen will: Herbergsvater und sein »Kollege«, der Fischverkäufer, haben mich zum Pulpo-Essen samt Tortilla eingeladen. Dazu gab es eine Flasche Wein, Kaffee und ein paar Gläser Whiskey. Geld wollten sie nicht annehmen. Wunderbare Geste.


Noch rasch eine Beschreibung über Muxia einbringen: Überschaubares Städtchen mit fast keinen Altbauten. Ein Weg in schmaler V-Form führt an die Spitze der Felsenküste. Davor, fast ganz am Wasser gebaut, eine kleine schöne Kirche und davor eine Skulptur aus zwei, geschätzt 7 Meter hohen Granitblöcken, die so nah beieinander stehen, dass das Gefühl entsteht, ein gezackter Blitz hätte einen einzigen Granitblock entzweigesprengt. In der Mitte des V ein Felsenhügel, von dem man eine nette Aussicht über Stadt und Atlantik hat.


Heut Abend war die Abschiedsrunde: Abschied von Valentine, der beeindruckenden Persönlichkeit, von Rory, ein mega lässiger und lustiger Surfertyp (,der aber demnächst als Skilehrer anfängt), von Edo (Edoardo), dem ich alles Glück der Welt wünsche und der richtig gut Spaghetti Carbonara kocht, von Elianor, deren Namen ich zum Ende hin mir endlich merken konnte. Von Tracey, der Verfechterin eines freien Hong-Kongs und von André, der auch ziemlich lässig ist. Am Ende haben wir in aller Eintracht noch ein Sandwich gegessen.

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